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Etappe 34, 20.9.2014, 8:50-20:50 (~10), 30 km
Torla >> Balneario de Panticosa

 
Etappe 34
Als ich um 7 Uhr aufstehe, genieße ich als erstes ein 10-Bett-Zimmer für mich allein gehabt zu haben. Pünktlich um halb 8 bin ich unten beim Frühstück, allerdings braucht der Wirt bis 8 Uhr, um mir den bereits gestern bestellten Eier und Schinkenteller zu machen. Er bringt schließlich das ganze sogar mit Pommes daher.


Almabtrieb
Richtung San Niklas

Durch diese Warterei komme ich erst um 8:50 Uhr los, was sich später rächen soll.
Der Morgen ist blendend, optimales Wanderwetter. Am Ortsausgang von Torla sehe ich ein Schild, Camping San Niklas: 8km.
Dass das so weit entfernt ist überrascht mich dann doch. Zu Fuß immerhin mindestens 2 Stunden.


Kaum das Schild passiert, kommt mir ein Almabtrieb an diesem Samstagmorgen entgegen. Dem Geruch nach kommen die Kühe aus der Richtung, wo ich hin muss, wie ich auf dem Weg nach San Niklas noch erschnuppern darf.

Hochwasserschäden aus 2013
Bujarealo

Ich gehe rechts des Rio Ara, statt der Schotterpiste am anderen Ufer Richtung San Niklas, und sehe unter anderem noch Reste der drastischen Schneeschmelze aus dem letzten Jahr in Form von zerstörten Seitentälern, wo heute lediglich ein Rinnsal fließt.






Der Campingplatz Bujarealo liegt absolut idyllisch. Wenn ich mal Camper werde, verbringe ich dort mal Zeit, denke ich noch. Zur Nothütte Punte d’Ordiso geht es einen Forstweg lang, wo man anschließend rechts abbiegt, um den Rio Ara noch einige Stunden zu begleiten.

Wasserfall Puente de Oncins


Auf etwa 2000 Meter, erst gegen 4 Uhr finde ich den erwarteten Übergang des Ara, um die Richtung zum Pass Brazato einzuschlagen.










Dieses gestaltet sich nicht einfach, da ich irgendwann beim Aufstieg keine Markierung mehr finde und 45 Minuten brauche, um den richtigen Weg zum Ibons Batans, wo es zum Pass Brazato weiter geht, zu finden. Hier hätte ich mich nur rechts des Tals halten sollen.

Hinter der Hütte in Bildmitte...
... wohnt ein Murmeltier.

Erst um 19 Uhr schaffe ich, es am Pass zu sein. Der Ausblick ist phänomenal! Zurück das Vignamale-Massiv und vorn das Caldares-Tal.










Ich schaue auf die Uhr und weiß nun, dass ich die Pipeline-Abkürzung nicht schaffe.
Zu der noch weit entfernten Rohrleitung sind es mindestens 2 Stunden querfeldein, wie ich von Johannes weiß.



Tageslicht gibt es aber nur noch 90 Minuten lang.
Ich gehorche der Not und sehe die beste Chance, im Hellen am Ziel zu sein, wenn ich nach Banos de Panticosa zügig absteige, und renne förmlich hinunter.
Der Abstieg besteht nur aus Geröll und Serpentinen.
Als ich an der Pipeline vorbeikomme, mache ich nur kurz ein Foto und setze meinen regelrechten Downhill fort.

Embalse de Brazato

Um halb 9 bin ich immer noch nicht im Ort und ich muss meine Taschenlampe aus dem Rucksack holen. Es ist stockduster, leider auch kein Mondlicht. Nur an den Lampen im Ort kann ich mich die nächsten 20 Minuten durch den Wald nach Banos orientieren.
Als ich in den Ort komme, scheint dieser nur aus einer Hotelanlage und dem Casino zu bestehen.
Ich finde keinen Ortskern, da es, wie ich später erfahre, auch keinen gibt.







Wasserpipeline nach Panticosa

Frage einen Anzugträger vor dem Casino, wo denn die Ortsmitte sei, er zeigt mir freundlich nur den Weg zum Refugio Casa del Piedra. Dort angekommen, kann ich kaum fassen, dass ich den Abstieg heil geschafft habe.
 
Bekomme noch ein Bett, obwohl das Refugio total überfüllt wirkt. Voller Spanier und Franzosen, im doppelten Sinn…



Übernachtung: Refugio Casa del Piedro, 14,90 (inkl. Frühstück)


Etappe 35, 21.9.2014, 8:30-13:00 (~4) + 0:45 Formigal, 21 km
Balneario de Panticosa >> Sallent de Gallago

 
Etappe 35
6:15 Uhr werde ich im oberen Etagenbett wach und staune erst mal 20 Minuten lang, welche Hektik im Refugiozimmer herrscht. Alle um die Wette beim Aufstehen, Packen und um das eine Klo für 8 Personen drängeln. Gut, dass ich noch nicht muss.

Casa del Piedro
Rio Caldares


Habe geschlafen wie ein Stein. Um halb 8 bin ich mit dem typischen Refugio-Frühstück durch und packe anschließend in Ruhe im leeren Zimmer meinen Rucksack.







Frage dann den freundlichen Wirt, wie die Wettervorhersage für heute ist: 90% Regen sagt er, und als ich erwähne gleich über den Coll Tebarray zu wollen, verzieht er das Gesicht und rät mir deutlich davon ab. Der Tebarray sei bei Sommerwetter kein Problem, aber nicht bei dieser Wetterlage!

Brücke über Rio Gallego
Von der Natur zurück eroberte Straße
Damit ist mein Tagesplan dahin. Bei einem weiteren Kaffee, wo fast alle Gäste mit den Führern schon weg sind, studiere ich die Karte und entscheide mich über Panticosa und Escarilla über die Straße einen Umweg zu machen.
8:30 Uhr gehe ich los und bin um 10 in Panticosa.





Um 11 in Escarilla raste ich bei einem Kaffee und Croissant. Als ich in Sallent ankomme, fängt es zu regnen an, und ich bin froh, diese Entscheidung für diesen Weg getroffen zu haben, denn jetzt in etwa wäre ich auf dem Pass.

Straße nach Sallent de Gallego
Lanuza

Kehre spontan im Hostal Balaitus ein, da man auch draußen unterm Schirm sitzen kann. Dort treffe ich 2 Spanier und Tobias aus Leipzig, der heute seinen partiellen GR11 abbricht, da er irgendwo an einer Quelle seinen Regenponcho liegengelassen hat. Wir sitzen bis halb 4 bei Bier und philosophieren übers Wandern.




Als Tobias zu seinem Bus muss, wird es auch für mich Zeit nach Formigal zu gehen, das ich nach 45 Minuten erreiche. Formigal wäre eigentlich morgen erst auf meinem Weg, aber da es noch Zeit hat, will ich schon mal ein wenig für Morgen vorgehen.
Doch die Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit gestaltet sich schwierig in diesem Ort, wo es etwa 2000 Betten gibt. Keine Pension, kein Hotel hat geöffnet. In einem Restaurant bekomme ich den Tipp, zur Villa de Sallent zu gehen, die hätte offen.
Dort angekommen, ist die Lobby, durch die Glastür gesehen, leer. Ich klingele also.
Da nichts passiert, denke ich, dass noch Siesta ist. Ich will bis 5 Uhr warten und dann nochmal klingeln.
Währenddessen kommt aus der Garage des Hotels eine ältere Frau mit einem Mercedes, sieht mich am Eingang warten und fragt nach.

Sallent de Gallego, unterhalb des Pena Foratata

Leider hat das Hotel auch geschlossen, erfahre ich. Ich erzähle, wer ich bin und was ich hier suche und sie hat ein schlechtes Gewissen, dass ihr Hotel zu hat und gibt mir Gewissheit, dass alle Unterkünfte erst im November aufmachen.
Dann muss ich wohl nach Sallent zurück. Sie ist etwas beschämt, dass hier ein Tourist im Ort abgewiesen wird und fährt mich spontan nach Sallent zurück. Meine Klamotten stinken etwas, was ich erst im Auto bemerke, ich entschuldige mich dafür. Doch die nette ältere Dame sagt nur, dass es sie nicht stört. Und macht dann dezent das Fahrerfenster ein wenig auf… eine schöne Begegnung.

Die genaue Adresse vom Balaitus...

Zurück in Sallent checke ich in Balaitus ein und bekomme für 45 Euro ein richtig klasse Apartment.












Bis die Läden im Ort öffnen, bleibe ich im Apartment, wasche meine Sachen und schaue mir Dirty Dancing auf Spanisch an. Eine Variante, als hätte ich den Film noch nie gesehen.
Da es kein Frühstück im Balaitus gibt, kaufe ich noch Brot und Käse für Morgen ein. Am Abend esse ich im Hostal Centro (Bar Casino), eine sehr empfehlenswerte Küche.
Übernachtung: Hostal Balaitus, 45 Euro.


Etappe 36, 22.9.2014, 9:00-17:30 (~6), 22 km
Sallent de Gallago >> Refugio X (Escarra-Tal)

Etappe 36

Zum Frühstück heute nur Kaffee, nach dem reichhaltigen Menü gestern Abend bekomme ich noch nichts in den immer noch satten Bauch. Es geht heute noch einmal Richtung Formigal und weiter zur Talstation der Skianlagen. Über die Brücke geht es linker Hand eine Schotterpiste in Serpentinen bis zur entsprechenden Bergstation hinauf.

Sallent am Morgen
Weg zur Talstation
Ab der Talstation sehe ich nur noch eine Markierung an einem Bach des alten GR11-Aufstiegs, der schon vor ein paar Jahren dem Skitourismus zum Opfer gefallen ist. Laut Wolfgang waren schon vor 6 Jahren keine Markierungen da, es hat sich also seitdem nichts getan.





Ich laufe eher im gemäßigten Tempo, komme aber gut voran, da ich keine Pausen mehr machen muss. Kurz vor 12 Uhr erreiche ich die Bergstation und lege eine kleine Rast ein. Auf dem Flachstück der Bergstation teilt sich der Weg und ich bin unsicher, wo ich entlang muss. Auf einer großen Tafel ist das Gelände zwar abgebildet, aber nur als Grafik, wie es im Winter aussieht, dort sind nur die Skipisten eingezeichnet. Die hilft mir also nicht weiter.
Im Guide steht, dass es entlang des Schleppliftes geht. Ich sehe 2 Liftanlagen, rechts erkenne ich einen Sessellift, der höher über dem Boden ist. Ein Schlepplift befindet sich entlang des linken Weges, also schlage ich diesen ein und bin 1 Stunde später am letzten Mast des Liftes, von wo es ins Tal Izas gehen soll.

Formigal
Am (falschen) Pass

Als ich ankomme, habe ich nur kurz einen Blick von oben und dann stehe ich komplett in der schon vorher aufziehenden Wolke. Ich kann nicht mehr in und um die Täler sehen und weiß nicht, wo der Abstieg ist.
Suche oben am Pass alles nach einer Markierung ab, aber nichts zu finden.






Schalte das Handy zu Hilfe ein, habe eine GPS-App darauf, aber die zeigt nicht konstant eine Himmelsrichtung an, bei jeder kleinen Bewegung pendelt die digitale Nadel um die 20° hin und her. Die Karte nutzt mir auch nichts mehr, da ich keinen Orientierungspunkt habe. Laufe den Pass entlang ab, um wenigstens einen markanten Punkt zu finden, der mir bei der Orientierung helfen könnte. Eine Hoffnung ist, dass die Wolke bald einfach verschwindet.


Abstieg querfeldein
Refugio X
Nach 90 Minuten aber immer noch keine Besserung der Sicht, große Scheibe! Schalte noch einmal das Handy ein und gehe dann auf gut Glück Richtung Westen los, wo sich das Izas-Tal befindet. Es geht zwar abwärts, aber das Gelände erlaubt irgendwann den Abstieg nur noch in südliche Richtung. Etwa 300 hm weiter unten habe ich es unter die Wolken geschafft und habe wieder Sicht. Ich sehe ein Tal, was jedoch nicht das Izas-Tal ist.



Unten ist eine Schotterpiste zu sehen und ein See noch einige km davon entfernt. Ich vermute zuerst, dass es der Ibon de Ip sein könnte, von dort aus ist der Weg nach Canfranc de Estacion gut machbar. Ich habe eh keine andere Chance, als zum See zu laufen, denn hinauf heißt in die Wolken zurück, und der Tag ist auch nicht ewig hell.

Dass ich insgesamt viel östlicher bin als vermutet stellt sich erst heraus, als ich am See angekommen bin und just 2 Bauern in einem Geländewagen vorbei kommen.
Ich befinde mich am See des Rio Gorgol und damit im Escarra-Tal. Die Form des Sees passt leider auch zum entsprechenden blauen Fleck auf der Karte. Ich komme mir vor wie ein Amateur, denn nun sehe ich auch auf der Karte, dass der vermutete Ibon de Ip hinter einem hohen Grat liegt, und ich den gar nicht hätte sehen können.

Die in der Karte eingezeichnete Quelle
Die einzige Frage lautet jetzt: wie komme ich aus diesem Tal heraus? Die Schotterpiste weiter führt soweit nach Süden, dass es etwa 60 km Umweg wären, um nach Canfranc zu kommen.
Der direktere Weg ins Izas-Tal führt über den 2300m hohen Coll Escarra, allerdings durchs Gelände, denn hier gibt es praktisch keine Pfade, geschweige denn gekennzeichnete Wanderwege.



Talaufwärts gibt es 2 offene Nothütten, erzählen mir die Bauern, so laufe ich zu derjenigen, die näher am Pass liegt. Von dort will ich morgen starten. Das Not-Refugio hat keinen Namen, dient nur den Viehhirten, wenn sie mal hier übernachten müssen. Darin sieht es ziemlich abgefeiert aus. Aber die Hütte hat immerhin einen Kamin, so sammle ich das wenige Holz der Gegend zusammen.

Die nahe gelegene eingezeichnete Quelle in der Karte stellt sich als Loch heraus, wo die vielen Pferde im Tal daraus trinken, also kein Frischwasser. Habe aber noch 1,5 Liter mitgeschlepptes.
Als es dunkel wird, mache ich den Kamin an und lege mich schon früh im vorhandenen eisernen Etagenbett schlafen.
Übernachtung: Refugio X (im Escarra-Tal).



Etappe 37, 23.9.2014, 8:50-17:30 (~7,5), 19 km
Refugio X (Escarra-Tal) >> Candanchu / Ayas

Etappe 37

Halbwegs gut geschlafen, stehe ich um viertel vor 8 auf, als es zu dämmern anfängt.
Im Kamin glüht noch einer der dicken Scheite von gestern, so kann ich meinen Becher mit Wasser darauf stellen und mir einen Nescafe warmmachen. So habe ich Kaffee zum Käsebaguette, was schon mal angenehm ist. Das Wetter ist heute auch prima, rundherum gute Sicht, die dünne Wolkendecke ist weit über den Gipfeln.


Ibon de la Sierra
Gehe nochmal meinen heutigen Weg auf der Karte durch, bis zum Pass präge ich mir jeden Hügel und jede Richtung ein, die ich einschlagen muss. Und ohne Probleme bin ich um 12 Uhr am Coll Escarra.






Das ganze durch freies Gelände, aber ohne Wolken. Mit klarer Sicht ist es so einfach, wie es ohne schwierig ist. Der Umweg und der verlorene Tag wird jedoch durch eine Aussicht entschädigt, die man am Originalweg nicht erhält: das Escarra-Tal vom gleichnamigen Pass aus gesehen. Ein optisches Highlight!

Escarra-Tal


Vom Pass aus geht es noch ein wenig querfeldein abwärts und nach 27 Stunden sehe ich wieder eine GR11-Markierung.

Escarra-Pass
Der richtige Pass...

Im Canal de Izas kann man sich nicht verlaufen, das Tal läuft schmal zu und ich komme gut am kleinen Stausee an, wo es nur noch nach Canfranc de Estacion ausgeschildert ist.








Nach Candanchu weist kein Schild mehr hin. Wieder so eine Wegführung, die den Abstecher nach Canfranc erzwingen soll.

Isas-Tal
Punta Escarra (2713m) und Pala de Ip (2783m, rechts)
Da mich der Ausflug zu dem Bahnhof nicht reizt und das auch von der Zeit her knapp werden könnte, wenn ich heute in Candanchu übernachten will, gehe ich nach Karte weiter.










Über die Brücke folge ich der Ausschilderung zum 2278m hohen La Raca. An einer T-Kreuzung, wo es rechts hoch Richtung Gipfel geht, muss man sich links halten, um zum GR11 zurück zu kommen.
Ich stoße nach 15 Minuten automatisch, wie gedacht, auf den Weg nach Candanchu.

Candanchu ist nicht ausgewiesen...
Ich komme das letzte Stück gut vorwärts, und sehe die ersten Menschen des heutigen Tages, 1 Dutzend Soldaten mit übermäßig viel Gepäck etwas unterhalb meines Weges quälen sich sichtlich im Gelände.








Als ich in Candanchu ankomme, haben wie in Formigal alle Unterkünfte zu. So laufe ich durch die aufkommenden Wolken bis zur Alberge Aysa, wo ich ein Bett, Dusche und warmes Essen vorfinde.
Aysa liegt direkt an der französischen Grenze und ist eine Alberge für die Pilger des Jakobsweges. Es sind jedoch nur etwa 10 da.

Durch die Wolken nach Aysa
Candanchu
Durch die gestrige Etappe habe ich leider 1 Tag verloren, und muss nun einen Weg finden diesen aufzuholen, da ich nicht erst am Abflugtag am Atlantik ankommen will.









Das gute Rindersteak zu Abend teile ich mit dem Yorkshire-Hund des Hauses. Der sitzt den ganzen Abend neben meinem Tisch und kann so süß hochgucken, dass ich ihm wenigstens die Fettkrusten überlasse. Das soll man ja nicht, aber er weiss besser, was er grad tut.
Übernachtung: Alberge Aysa, 21,20 Euro (inkl. Frühstück).


Etappe 38, 24.9.2014, 8:50-17:30 (~8), 26 km
Candanchu / Ayas >> Casa de la Mina
Etappe 38
Nach dem Alberge-Frühstück geht’s, wie gestern, wieder in tiefsten Wolken zurück Richtung Candanchu. Wie im Guide beschrieben, an den Kasernen vorbei, wo ich Soldaten beim Morgentraining sehe, geht es bis zur ersten Markierung an einer Biathlonbrücke. Vorher passiere ich noch die sonst ganzjährig-geöffnete Unterkunft Santa-Cristina, die dieses Jahr aber zum Verkauf steht.




Über schöne Pfade geht es ein Stück durch Frankreich, was man aber ohne Karte nicht wüsste, bis zum See Ibon de Estanes. Dort raste ich 30 Minuten und mache mich anschließend auf zum Pass, der anscheinend keinen eigenen Namen hat.

Tal Cave d' Aspe
Cantal de Curets


Beim Aufstieg kommt mir Kevin entgegen, ein Brite in Turnschuhen, der den GR11 Richtung Mittelmeer läuft.










 Er ist seit 8 Tagen unterwegs und hält in diesem Gelände seine Wanderschuhe im Rucksack für Ballast.

Der Bizaurin zeigt sich im Schleier. Fotografenglücksmoment.




Wir tauschen uns kurz über unsere letzten Tage aus und er gibt mir einen Tipp für eine Unterkunft in Izaba.




Am Pass angekommen folge ich dem gut getrampelten Weg mit den Steinmännchen, die geradeaus zeigen. Die rot-weisse Markierung irgendwann nach rechts übersehe ich wohl.

Tal des Rio de Subordan
Versumpft im feuchten Tal...

Ich stelle fest, dass ich zu weit gelaufen bin, so muss ich ins schöne Tal Rio de Subordan wieder etwas improvisieren, was klettern bedeutet.









Das Tal selbst ist ein weiteres Highlight für meine Augen! Ein breites Tal voller Pferde, die durch die Weite vereinzelt wirken.

Letzte Quelle vor Casa de la Mina
Weiter das Tal herunter frische ich an der Quelle kurz vor der Casa de la Mina mein Wasser auf und finde diese dann ein paar Minuten später in einen desolatem Zustand vor.










Unten verschlossen und voller Kuhmist und der offene erste Stock besteht hauptsächlich aus einer durchgebrochenen Decke.

Caa de la Mina von innen
und von Aussen

Ich schlage also zum ersten Mal dieses Jahr mein Zelt weiter oben vor dem morgigen Einstieg zum Sabucar auf.










Bereite mir eine Feuerstelle, die ich aber nicht nutzen kann, da der Wind auch zum Abend hin nicht abflauen will.

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So besteht die kalte Küche aus Baguette, Käse, Salami und Wasser, und der frische Wind lässt mich früh ins Zelt kriechen.



Übernachtung: Zelt, bei Casa de la Mina.


Etappe 39, 25.9.2014, 8:40-17:20 (~7,5), 27 km
Casa de la Mina >> Izaba

Etappe 39
Der neue Tag meldet sich um 4. Ich liege zwar in einem Daunenschlafsack mit Komfortbereich bis minus 16°, doch werde ich wach, da ich friere.
Ich schaue kurz aus dem Zelt heraus und sehe am Himmel die Milchstraße.
Das erstaunliche daran ist, ich habe keine Brille auf!






So gut es geht mummel ich mich wieder ein, um noch etwas Schlaf zu finden, was teilweise bis halb 8 gelingt.
Das Zusammenpacken ist eine kalte Angelegenheit. Das Zelt ist von Innen tatsächlich gefroren und beim Zusammenfalten werden meine Hände so eisig, dass ich alles nur in den Rucksack stopfe, um los zu kommen.
Den Wiesenhang hoch bin ich nach 5 Minuten in der Sonne und muss Fleece- und Windjacke wieder ausziehen. Es ist auf einmal T-Shirt-Wetter.

Coll de Petraficha

Den Weg zum Pass Petraficha bewältige ich ohne Anstrengung. Trotz blauem Himmel ist es etwas windig, um 11 Uhr passsiere ich den Coll.





 



Anstrengender empfinde ich den Abstieg, denn der besteht aus lauter Geröll.

La Taxiera
2 Stunden nach dem Pass erreiche ich die Nothütte La Taxiera. Diese ist im Guide auch erwähnt, aber als Notunterkunft nicht brauchbar. Ein Viertel der Hütte ist zusammengefallen, und die Räume stehen sozusagen im Freien.



Von da ist es nicht mehr weit zum Camping Zuriza, ein schön gelegener Campingplatz, der offen ist und eine Bar hat. Nach einer Kaffeepause dort komme ich kurz darauf zur Grenze nach Navarra und laufe die Straße bis nach Izaba.




Damit schaffe ich heute die noch erforderlichen 2 Etappen an einem Tag.





Im Ort selbst finde ich nicht auf Anhieb den Tipp von Kevin, aber statt dessen das Onki Xin als Unterkunft. Vom ersten Augenblick an beeindruckt der gute Geschmack der Betreiber und ich bin in der charmantesten Herberge des gesamten GR11 angekommen!
 
Isaba
Empfehlenswertes Haus
Ich kaufe im Laden nebenan noch ein paar Lebensmittel für Morgen und Waschmittel für meine Klamotten.









Den Abend verbringe ich auf dem Zimmer, da meine gewaschene Hose zur Essenszeit noch nicht trocken ist.
Übernachtung: Hostal Onki Xin, 29 Euro (inkl. Frühstück).

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